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Sonntagsgedanken 14. Juni 2020: einmalig, anders, vielfältig

14. Juni, 2020 um 11:35 Uhr,

Ein Zeitungs-Interview mit der amtierenden Kuseline Clara Seyler hat mich nachdenklich, betroffen und wütend gemacht. Sie ist dunkelhäutig und stammt aus Langenbach. Ihre Mutter ist Brasilianerin. Auf die Frage wie sie persönlich schon Rassismus erlebt hat, erzählt sie: „Bei meiner ersten und wahrscheinlich prägendsten Erfahrung war ich so etwa zwölf oder 13 Jahre alt. In Langenbach saß da immer ein Neonazi von außerhalb mit Freunden herum. Ich habe ihn häufig gesehen, wenn ich vom Schulbus nach Hause gelaufen bin, fühlte mich ein wenig unwohl, aber nie bedroht. An einem Sonntagmittag bin ich spazieren gegangen. Und nur wenige Meter von unserem Haus entfernt hat er sich drei Meter vor mir aufgebaut – zusammen mit mehreren anderen, hat mich angeschaut und laut gesagt: „Hier stinkt´s“. Ich wusste zuerst gar nicht, was er will. Ich dachte, ich verstehe ihn falsch. Seine Freundin kam dazu, schaute mich an und sagte: „Ah, jetzt weiß ich, was du meinst und warum es hier so stinkt“. Ich habe mich umgedreht und bin nach Hause gegangen. Dieser Moment war für mich deshalb so prägend, weil ich gemerkt habe, dass ich mich nicht einmal in der Nähe unseres Hauses ganz sicher fühlen konnte. Und dass ich als jemand Fremdes wahrgenommen und abgeurteilt wurde“. Dann wollte der Redakteur wissen, ob sie weitere Vorgänge dieser Art erlebt hat. Sie berichtet: „Ja. Viele. Beispielsweise in einer Kneipe hier im Kreis, wo ich Richtung Theke gehen wollte, zwei Männer sich vor mich gestellt und gesagt haben: „So jemanden wie dich lassen wir nicht durch“. Oder dass sich Leute im Zug von mir weggesetzt haben … Meine Mutter erlebt das zum Teil noch drastischer: Sie war neulich in einem Supermarkt einkaufen, und da war auch eine Frau mit ihrem Kind. Als das Kind auf meine Mutter zulief, rief die Frau es zurück und sagte ihm: „Du sollst nicht zu diesen Schwarzen gehen“ (aus: Westricher Rundschau 10.06.2020 „Alltagsrassismus gibt es auch hier“).


Foto: pixabay | Alexandra Koch

Jesus hat einmal zu seinen Anhängern gesagt: „Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich“ (Lukas 10,16a). Und hat sie hinausgeschickt in die große weite Welt. Um dort Menschen von Gottes Friedensbotschaft und Friedensreich zu erzählen. Und sie dafür zu begeistern. Jesus wusste, dass Gottes frohe Botschaft nicht bei allen auf offene Ohren und Herzen stoßen wird. Sie war neu, anders, ungewohnt. Und hat die Menschen zum Umdenken herausgefordert. Bis heute hat man es nicht einfach, wenn man Leuten eine andere Botschaft weitergeben möchte als das, was sie kennen. Erst recht, wenn es eine unbequeme, kritische Botschaft ist. Seriöse Virologen, Klimaforscher, Flüchtlingshelfer und Kirchenvertreter können davon ein Lied singen.

Leider hat man es bis heute auch nicht einfach, wenn man einfach anders ist. Ob mit einer anderen Hautfarbe oder einem Handicap. Da stößt man immer wieder auf Barrieren und geschlossene Türen. Ob im Kopf oder im Herzen. Oder erlebt ausgesprochenen Hass und sogar körperliche Gewalt. Ob in den USA, bei uns in Deutschland oder anderswo.


Foto: pixabay | johnhain

Dabei trägt jede und jeder, egal wie sie oder er ist, eine gute Botschaft Gottes in sich: Du bist wichtig und einmalig. Du bist, so wie du bist, von Gott gewollt und geliebt. Und damit ist jeder Mensch ein einmaliger Bote für Gottes Liebe und Frieden. Die globale große weite Welt ist vielfältig. Und so vielfältig sind auch die Menschen, die auf ihr leben. Jede und jeden in ihrer und seiner Andersartigkeit zu achten, anzunehmen und wertzuschätzen, ist und bleibt eine herausfordernde Aufgabe. Vielleicht hilft, sich immer wieder klar zu machen, dass wir alle für andere anders sind. Und wer sich von Gott geliebt und geachtet weiß, wird so schnell niemanden verachten.


Passendes dazu aus der Bibel:

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)

Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollendet, auf dass wir die Freiheit haben, zu reden am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. (1. Johannes 4,7-21)


Foto: pixabay | WenPhotos

Wer beten möchte:

Du, Gott, der Liebe und des Lebens, du weißt, wie wir sind. Du kennst unser Leben und siehst uns ins Herz. Wir sagen dir, was uns freut und das, was uns schwerfällt oder belastet …

Wir bitten dich: Komm und sprich zu uns. Sprich zu uns, wenn wir uns überfordern. Sprich zu uns, wenn wir Verantwortung scheuen. Sprich zu uns, wenn wir mit anderen, die anders sind, ungeduldig werden und lieblos umgehen. Sprich zu uns, dass wir deinen Willen erkennen und tun.

Gib uns von deiner Kraft der Liebe, damit wir in deinem Sinne denken und handeln. Amen.


Bleibt weiter behütet und gesund!

Euer Pfarrer Norman Roth

PS: Teilt wie immer gerne diese Gedanken mit anderen, vor allem mit denen, die nicht online sind. Vielen Dank!




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