Seelenfutter: Palmsonntag
Palmsonntag – Wir nähern
uns mit großen Schritten Karfreitag; wir nähern uns dem Kreuz.
Palmsonntag – Jesus reitet auf einem Eselchen nach Jerusalem hinein.
Palmsonntag
– Jesus wird empfangen wie ein König; mit Palmzweigen und Jubelrufen.
Palmsonntag – Ein König auf einem Eselchen? Wie seltsam.
Palmsonntag – Der ungewöhnliche Anfang eines unfassbar schweren Weges.
Palmsonntag – Der Anfang eines großen Sieges.
Dieser Sieg wird aber ganz anders verlaufen als es die Jünger*innen und die jubelnde Menge erwartet hätten, so wie Jesu Einzug in Jerusalem schon ganz anders war als man es von einem großen König erwarten würde. Jesus hat sich nicht mit Gewalt gegen die Gewalttätigen durchgesetzt. Er ist nicht mit Waffengewalt auf den Thron gestiegen und hat die Römer auch nicht verjagt. Er hat auch nicht alles und jede(n), der nicht nur gut ist, ein für alle Mal dem Willen Gottes unterworfen.
Nein, Gott wählt einen ganz anderen Weg für seinen Sieg. In Jesus geht er den Weg all derer mit, die leiden. Er geht sogar den Weg des Sterbens mit. Damit steht er an der Seite aller Menschen, besonders all derer, die selbst leiden müssen. Und damit nimmt er uns alle mit ins Licht der Auferstehung.
Palmsonntag: Wir nähern uns mit großen Schritten Karfreitag, aber eben auch dem Osterfest!
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche, einen besinnlichen Karfreitag und ein frohes Osterfest!
Herzlichst
Ihre Pfarrerin Katrin Müller
Bild: Fundus/
Peter Bernecker
Friedensgebet für die Ukraine
Die Kirchengemeinden des ehemaligen
Dekanates Lauterecken
laden alle, die gerne für den Frieden und die Opfer in der Ukraine beten
möchten, immer donnerstags um 18 Uhr zu einem gemeinsamen Friedensgebet ein:
Nächste Termine:
- 14.04. - Zweikirche Rutsweiler
- 21.04. - Prot. Kirche Einöllen
- 28.04 - Prot. Kirche Gangloff
Es gelten jeweils die aktuellen Corona-Regeln.
Umweltfreunde aufgepasst: Einmalig Bestellaktion
Liebe/r Jettenbacher*in,
gehst Du manchmal Gassi/spazieren/wandern und ärgerst Dich über Bonbonpapierchen, Zigaretten- stummel und größeren Unrat, der die Natur versaut - findest es aber zu eklig, diesen Müll aufzuheben?Im SWR-Fernsehen stellte der Student Arnaud Huber seinen „Umweltfreund“ vor. Im 3D-Drucker entsteht die Halterung für den Müll-Pikser, der mit Korken gesichert in jeder Jackentasche Platz hat und einen Hundebeutel enthält. Mit ein paar Handgriffen ist der Umweltfreund mit Spitze nach vorne statt nach innen umgebaut und Piks-bereit. Mit einem gefundenen Ast zur Verlängerung erreicht man ganz ohne Bücken oder Klettern, was nicht in die Umwelt gehört - und kann die „erstochenen“ Mülltrophäen praktisch in die Tüte stecken.
Wie nutzt man den Umweltfreund?
Erklärfilm unter: https://t1p.de/umweltfreund
Info Umweltfreund: www.umweltfreund.earth
Zur einmaligen Bestellaktion
Suchst Du ein Mitbringsel für Bekannte, Freunde oder Geburtstagskinder? Oder magst Du Dich oder Deine Familie mit einem Umweltfreund beglücken?
Nadja sammelt Bestellungen für eine Sonderedition:
- schwarz (ohne Abbildung) |10 € pro Stück
- babyblau | 11 € pro Stück
- dunkelblau | 11 € pro Stück
- gelb | 11 € pro Stück
- dunkelgrün | 11 € pro Stück
- hellgrün | 11 € pro Stück
- weiß (leuchtet im Dunkeln neongrün) | 14 €
- rot | 11 € pro Stück
- Regenbogenfarben (Luxusversion) | 19 €
… sind die Farben (die von der Abbildung oben leicht abweichen können), die Arnaud in einer Einmal- Aktion auf einer Seite mit dem folgenden 3D-Schriftzug produziert:
Wie bestellen?
Schreibe bis Ende Februar eine E-Mail an [email protected] mit der gewünschten Anzahl und Farbe. Du bekommst zuerst eine Mail zurück, dann Umweltfreund, Spitze, Korken und Beutel. Schaffen wir 48 Stück?
Fotonachweis: Umweltfreund-Fotos & 3D-Rendering: Arnaud Huber | Satz: Donauer, 19. Februar 2022
Seelenfutter: Ein guter Rat
Gedanken zum Monatsspruch für den Februar
Als mein Mann und ich vor 13 Jahren geheiratet haben, da hat mein Schwiegervater uns einen richtig guten Rat mit auf den Weg gegeben: „Geht nie schlafen, wenn ihr noch wütend aufeinander seid.“
Bisher ist es uns – Gott sei Dank - immer gelungen, diesen Grundsatz zu beachten. Nicht, weil wir nie streiten würden oder nie richtig sauer auf einander wären. Das wäre nun wirklich zu viel verlangt. Aber wir versuchen dann, bald darüber zu reden, „entschuldige“ zu sagen und zumindest den ersten Zorn rasch verrauchen zu lassen. Und das tut uns gut.
Auch der Monatsspruch schließt sich dem weisen Rat meines Schwiegervaters an. Oder besser kennt diesen bereits, denn der Epheserbrief, aus dem er stammt, ist natürlich viel, viel älter als mein Schwiegervater.
Der Monatsspruch für Februar 2022 lautet: Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über
eurem Zorn untergehen.
Ein toller Satz, finde ich. Er verbietet uns nicht, zornig zu werden. Er weiß, es gibt Momente, in denen man einfach zornig wird. Und es gibt auch berechtigten, verständlichen Zorn.
Aber es kommt auf die Folgen des Zorns an. Ist man so richtig zornig, dann macht man manchmal Dinge, die man später bereut. Manchmal tut man im Zorn anderen mit Worten weh oder man macht etwas kaputt. Davor warnt uns der Monatsspruch. Zorn über falsches Verhalten anderer rechtfertigt nicht, dass ich mich selbst schlecht verhalte.
Heißt das jetzt, dass ich mir alles gefallen lassen muss? Nein, das meint der Monatsspruch sicher nicht. Ich darf zornig werden. Ich darf auch sagen, was mich ärgert. Aber damit aus dem Zorn und dem Ärger keine Gewalt oder Hass wird, soll ich den Zorn dann auch wieder verrauchen lassen. Oder ihn zumindest im Zaum halten und dann erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Das ist nicht immer einfach und vielleicht gelingt es uns nicht immer.
Aber einen Versuch ist auf jeden Fall wert. Und oft ist man dann am nächsten Tag nicht mehr blind vor Wut, sondern hat mehr Geduld mit den anderen und sich selbst und auch bessere, sinnvollere Antworten oder Reaktionen zu bieten.
Der Monatsspruch hat also wirklich einen sehr klugen Rat für uns.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche
Herzlichst
Ihre Pfarrerin Katrin Müller
Bild: Dekanat an Alsenz und Lauter
Seelenfutter: Ein Engelchen im Regal
Folgende Sätze lese ich vor Kurzem zufällig in einer
Andacht:
„Eine Krippenfigur lasse ich immer das ganze Jahr über bei mir
in der Wohnung stehen. Als Erinnerung daran, dass die Weihnachtsbotschaft für
jeden Tag des Jahres gilt“.
Eine tolle Idee, denke ich. Was an Weihnachten geschieht, ist ja nicht nur für die Weihnachtszeit bedeutsam, sondern immer. Und so eine kleine Krippenfigur als Anker für positive Gefühl, klingt gut.
Und so stelle ich mir das dann vor: Ich stelle mir den Engel aus
unserer Krippe ins Regal und wenn ich ihn dann zufällig mitten im alltäglichen
Wahnsinn wieder entdecke, höre ich in meinem Kopf „Fürchte dich nicht. Der
Retter ist geboren“ oder vielleicht summe ich dann leise ein Weihnachtslied und
ich fühle sie wieder, die Weihnachtsstimmung.

Während ich so darüber nachdenke, erinnere ich mich an eine Postkarte, die ich vor Kurzem gesehen habe. Darauf stand in dicken Buchstaben
„Ohne Ostern wäre Weihnachten nur ein Kindergeburtstag“.
Klar, Weihnachten ist viel mehr. Gemeint ist aber wohl: Erst durch Karfreitag und Ostern wissen wir, was Weihnachten für uns bedeutet. Und da wird mir klar, dass ich die Krippenfigur ruhig wegräumen kann. Ich habe nämlich schon einen solchen Anker für Hoffnung und Zuversicht. Es ist ein kleines silbernes Kreuz, dass ich jeden Tag an einer Kette um den Hals trage. Ich habe es von meinem Mann bekommen, als ich eine schwere Zeit durchgemacht habe. Dieses Kreuz es erinnert mich jeden Tag daran, wie wertvoll wir Menschen für Gott sind, und dass er uns kennt und unsere Ängste, Schmerzen und Sorgen versteht. Es erinnert mich daran, was Gott uns in Jesus Christus gezeigt hat: Das nichts stärker ist als seine Liebe, nicht einmal der Tod. Und dass nichts uns von dieser Liebe trennen kann (Römerbrief 8,31-39). Es erinnert mich auch daran:
„Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ (D. Bonhoeffer)
Natürlich fühle ich mich dadurch nicht jeden Tag weihnachtlich oder bin immer froh und entspannt, aber trotzdem ist dieses Vertrauen eine echte Kraftquelle.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche und lade Sie ganz herzlich zum Gottesdienst am Sonntag (31.01.) um 10.30 Uhr in der Kirche in Jettenbach ein.
Herzlichst
Ihre Pfarrerin Katrin Müller
65 und niemand da zum Reden? Ab Januar immer mittwochs Telefonsprechstunden für Senior:innen
Menschen über 65, denen „die Decke auf den Kopf“ fällt, die gern mal mit Jemandem über alltägliche Dinge plaudern, sich über das Weltgeschehen, Reisen, Hobbies austauschen wollen oder Tipps zu Alltagserleichterung suchen, können ab sofort immer mittwochs zwischen 13 und 15 Uhr anrufen.
- Stefanie Gluch | GemeindeschwesterPlus | Telefon: 06381 424-355
- Ulrich Urschel | Koordinator für Seniorenangelegenheiten | Telefon: 06381 424-328
Beide haben ein Büro in der Kreisverwaltung Kusel und freuen Sich über jeden Anruf. Sie nehmen sich Zeit, haben ein offenes Ohr und behandeln jedes Gespräch vertraulich.
Wobei hilft eine Gemeindeschwesterplus?
Wer Eltern, Nachbarn oder Freunde hat, die über 80 Jahre und viel allein
sind, kann sich an unsere GemeindeschwesterPlus im Kreis, Stefanie Gluch wenden. Sie unterstützt Menschen darin, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen zu können und berät zu folgenden Themen:
- Hilfsmittel und Tipps zur Alltagserleichterung
- Ideen und Kontaktaufnahme zur Freizeitgestaltung
- Vernetzung mit örtlichen Pflegestützpunkten, Behörden und Anbietenden
Kontakt:
Telefonnummer im Büro in der Kreisverwaltung: 06381 424-355
E-Mail: [email protected]
Stefanie Gluch ist eine von vielen Fachkräften, die kostenfrei hochbetagte Menschen beraten,
die noch nicht pflegebedürftig sind, aber doch hier und da merken. dass sie nicht mehr alles
problemlos alleine meistern können.
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Die neue Pfarrerin stellt sich vor
Liebe Leser*innen,
seit 1. November betreue ich als Pfarrerin mit einer halben Stelle Ihre Protestantische Kirchengemeinde Jettenbach. Daher möchte ich mich Ihnen gerne kurz vorstellen.
Ich
bin Pfarrerin Katrin Müller und lebe zusammen mit meinem Mann Mathias, der auch
Pfarrer ist, und unserem fünfjährigen Sohn Jakob
in Rothselberg. Meine Freizeit verbringe ich
gerne mit meiner Familie und guten Freunden, unternehme gerne kleinere
Wandertouren und genieße es, gut essen zu gehen oder mich von meinem Mann
bekochen zu lassen. Außerdem tanze ich sehr gerne.
Gebürtig stamme ich aus einem kleinen Vorort von Zweibrücken, ganz nahe an der französischen Grenze. Nach dem Abitur habe ich zunächst ein Studium der Wirtschaftsmathematik absolviert und mich erst danach für ein Theologiestudium entschieden. Nach dem 1. Examen war ich dann noch fünf Jahre lang an der Uni tätig und wurde an der Universität Bern, in der Schweiz promoviert.
Seit März 2018 bin ich Pfarrerin. Mit einer halben Stelle bin ich zuständig für die kirchliche Nachwuchs-werbung. Und ab sofort mit der anderen Hälfte für Ihre Gemeinde.
Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und viele gute Begegnungen mit Ihnen.
Herzlichst
Ihre Pfarrerin Katrin Müller
PS: Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Heilig Abend-Andacht für zuhause. Bitte melden Sie sich einfach im Pfarramt, wenn Sie gerne eine hätten.
Bild: Mathias Müller
Time to say goodbye - Zeit, Abschied zu nehmen
Liebe Leute in Jettenbach, Bosenbach, Kollweiler und Niederstaufenbach!
Bestimmt kennt Ihr die alte Spruchweisheit: „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“. Wenn mir noch im Frühjahr dieses Jahres jemand gesagt hätte, dass ich ab 1. November nicht mehr bei Euch und Ihnen in der Kirchengemeinde Jettenbach, sondern im Pfarramt für Polizei- und Notfallseelsorge unserer Landeskirche tätig sein würde, dann hätte ich erst einmal ziemlich ungläubig geguckt.
Eigentlich hätte ich keinen Grund gehabt, jetzt etwas ganz anderes zu machen. Meine Familie und ich waren hier in der Gemeinde gut angekommen. Wir haben uns hier wohlgefühlt. Und ich habe sehr gerne hier gearbeitet und Euch und Sie in Freud und Leid begleitet.
Bis mich meine Vorgängerin fragte, ob ich mir vorstellen könnte, ihre Nachfolge zu übernehmen. Sie, die zu Beginn des Sommers eine Referentenstelle im Landeskirchenrat in Speyer angetreten hatte, würde sich freuen. Lange habe ich mir überlegt, was ich tun soll. Und habe die Zeit der Vakanzvertretung für sie genutzt, um weitere Einblicke zu gewinnen. In der Notfallseelsorge bin ich bereits seit vielen Jahren in Einsätzen und zuletzt auch als Koordinator des Teams in Kaiserslautern sowie im Beirat unserer Landeskirche tätig gewesen. Und PolizistInnen so zu begleiten, dass sie ihren wichtigen Dienst an unserer Gesellschaft gut ausüben können, kann ich mir auch vorstellen. Also habe ich mich nach Rücksprache mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen schließlich dazu entschieden, mich zu bewerben. Und bin tatsächlich genommen worden. Fromm ausgedrückt, sage ich: Dann sollte es wohl so sein. Dann hat Gott es auch so gewollt. Und lässt mich nun an anderer Stelle für Menschen in großer Not oder in schwierigen Situationen und für diejenigen, die sich um sie kümmern, da sein. Ganz viele Menschen haben mir in den letzten Wochen gesagt, dass sie mir die neuen Aufgaben zutrauen, dass ich der Richtige für diese Tätigkeiten sei. Das hat mich sehr gefreut und mich in meiner Entscheidung nochmals bestärkt. Danke für diesen „Rückenwind“!
Nach fast 16 Jahren hier in der Kirchengemeinde ist jetzt also der Zeitpunkt gekommen, um Abschied zu nehmen. Viele haben das bereits bedauert. Das verstehe ich. Viele von Ihnen und Euch sind mir in all den Jahren ans Herz gewachsen. Auch für mich bedeutet der Stellenwechsel einen großen Einschnitt.
Vieles gäbe es im Rückblick über meine Jahre bei Ihnen und Euch hier in den vier Dörfern zu sagen. Und doch habe ich gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, dazu kurz und bündig etwas aufs Papier zu bringen. Die Erinnerungen sind so zahlreich und vielfältig – gut! Klar, es gab auch mal schwierige Dinge und Zeiten, manchmal große Herausforderungen. Aber insgesamt betrachtet war es eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Im Gegenteil, ich habe hier viel Wertschätzung erfahren. Und ich habe viele bereichernde (Lebens-)Erfahrungen auf meiner ersten Pfarrstelle machen dürfen.
Das jeweilige Presbyterium hat mich immer unterstützt. Über das Engagement der vielen Ehren-amtlichen habe ich mich gefreut. Die Zusammenarbeit mit den beiden Kitas, den Ortsgemeinden, KollegInnen, mit Schule, Dekanat, Verwaltungsamt und Bestattern war sehr gut. Viele haben irgendwo mitgedacht, sich eingebracht und tatkräftig mit angepackt. Und so manche haben mich sicherlich auch in ihr Gebet miteingeschlossen. Andere waren nachsichtig, wenn mir etwas nicht so gut gelungen ist. Oder haben auch mal freundlich und konstruktiv Kritik geübt. Euch und Ihnen allen danke ich an dieser Stelle von ganzem Herzen für die schöne und interessante gemeinsame Zeit. Für alles Vertrauen und die vielen wertvollen Begegnungen. Für jeden berührenden Moment. Für jedes ermutigende Wort. Für alle Unterstützung an so vielen Stellen.
Und was bleibt neben den Erinnerungen? Es bleibt einer meiner Lieblingssätze aus der Bibel: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Tim 1,7). Dieser Vers hat uns nicht nur durch die gemeinsamen Jahre begleitet, ermutigt und getragen. Er war mir und uns allen eine große Stütze zuletzt im absoluten Ernstfall des Lebens, in der Corona-Zeit. Kraftvoll, mit dem Herzen und überlegt sind wir in Gottes Namen den Weg gemeinsam gegangen, mit allem, was er an Schönem und Lustigem, aber auch an Schwierigem und Belastendem mit sich gebracht hat. Gott sei Dank! Und ich vertraue fest darauf, dass Gott uns auch weiterhin die nötige Kraft, Liebe und Besonnenheit geben wird, um unsere nun neuen und anderen Wege gut gehen zu können.
Gottes Segen sei mit uns allen! Und lasse uns ein Segen füreinander sein!
Mit einem dankbaren und herzlichen „Adieu“
Euer/Ihr
Norman Roth
mit Julia, Jannis und Jonas
Alte-Welt-Spielewagen kommt

Wer und Wann?
Das Gute-Laune-Dreamteam war Ende September da zur Vorbesprechung:
Anette, Lukas und Maren von den Dorfraumentwicklern kommen am 20. Oktober 2021 nach Jettenbach. Anfahren, auspacken, loslegen.
Wo?
Schönwetter: Schwimmbadwiese | Schlechtwetter: Musikantenlandhalle Jettenbach
Wer?
Kinder und Jugendliche können einfach kommen. "Koschd nix" und es gibt gratis
Pommes für alle.
Was Euch erwartet:
Geschicklichkeitsspiele, Cornhole, Leitergolf und alles was sonst voll Spaß macht. Diskutieren, Lachen, Reden. Jüngere können filzen und Amulette basteln. Kostenfrei. Maske mitbringen. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.
Endlich wieder treffen!
Hilfe!
Wer will mithelfen? Wir suchen vier Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren gesucht, die ab 13 Uhr mit anpacken wollen. Hilfsangebote supergerne an Christiane und Nadja per E-Mail an : [email protected]
(ND)
Gartenfreu(n)de in Jettenbach: Leubes Honiggässer Laubenparadies

Das ist der Gemüsegarten von oben
Sabine und Hartmann kommen seit 25 Jahren regelmäßig nach
Jettenbach in ihr Wochenend-Ferien-SchöneZeiten-Haus. Darum
darf ihr Garten nicht pflegeintensiv sein und muss zweiwöchige
Durststrecken vertragen können. Rasenschnittmulch hilft und Sabine
hat erfolgreich Petersilie- Bewässerungstricks mit PET-Flaschen
ausprobiert. Erfahrung haben beide zur Genüge: Von Steinmehldüngung
über Gewürze für den Kompost bis hin zum geschätzten Kuhmist vom
Mühlhof.
Sabine hinter Färberpflanze und Kartoffelkäfervertreiberwunder Rainfarn
Hartmann mobil mit Zwiebelernte
Garten als Hobby?
Im Süden Ludwigshafens, wo die beiden wohnen, gibt es einen
Blumengarten. Im hiesigen Gemüsegarten suchen die inzwischen
„Jettenbach-geeichten“ Städter Entspannung. Und freuen sich
riesig über jede Ernte. 2021 gab es für Hartmann deutlich ein
Gemüse, was jeden bisherigen Ernteerfolg übertroffen hat:
„Dies
war das Jahr der Zwiebel“
Hartmann trocknet "ersten geglückten" Knobi und Schalotte
Das Gartenhobby ist nur ein kleiner Teil ihrer
Naturverbundenheit. Denn diese geht über „die Norm“ hinaus. So
träumt Hartmann davon, einmal einen ganzen Vegetationszyklus
komplett hier zu erleben: Mit Küken, einem Schwein und einem Korb
mit Sämereien im Frühling anzureisen und einen Sommer lang
anzubauen und davon zu leben, was uns die Natur schenkt. Sabine geht
gern auf Pilzsuche rund um Jettenbach: Dann stehen
Hahnenkamm(koralle) oder Semmel-Stoppelpilze auf dem Speiseplan.
Leubes lauschige Laube
Projekte
Leubes lauschige Laube: Mit seinen inzwischen erwachsenen Söhnen hat
Hartmann vor rund zehn Jahren Douglasien im Wald entrindet, dank
selbst geschmiedeter Bankhaken daraus Balken gehauen und per
Holzverbindungen ein schmuckes Häuschen zusammengesteckt. Ein wenig
schwebend sollte es wirken und Leichtigkeit ausstrahlen. „Wir
haben uns ja selbst gewundert, das alles am Ende genau gepasst hat“,
erzählt Sabine lachend. An heißen Sommertagen nutzt sie die „Laube
mit Aussicht“ als Freiluft-Atelier und töpfert darin
Gebrauchskeramik.
Sabines Keramik ist filgran
Hmmm...beeren
Zuckerhut in progress ...
Wieder was abgeschaut - Kürbis auf Brettchen
Startklar für die Kartoffelernte
"Grumbeere" machen froh
Und solche sowieso
Und welches Projekt steht als nächstes an?
Nach viel Entrümpeln und Ausbessern rund ums Haus wäre ein Schlachtfest eine schöne Idee ...Was ist Euer ...
Lieblingsblühpflänzchen? Phlox und Lavendel (Sabine), Dahlie und Edelrose „Gloria Dei“ (Hartmann) und beide nennen die blühende Johannisbeere
Lieblingsgemüse? Karotte und Kürbis (Sabine), Zuckerhut (Hartmann)
Lieblingsgartenbuch?
"Der Bio-Garten“
von Marie-Luise Kreuter (finden beide)
Special Zuckerhut-Rezept von Hartmann zum Nachkochen:
pasta con pan di
zucchero
1 große Zwiebel
3 EL Olivenöl
100g Bauchspeck oder 200g italienische Bratwurst oder 1-2 TL gekörnte Brühe
2 Knoblauchzehen
4 Tomaten
ca. 500g Zuckerhut
Salz
Pfeffer
500g Pasta (Tagliatelle oder Rigatoni)
... braucht es. Und so bereitet er zu:
- Zwiebel fein würfeln
- Mit dem Olivenöl in einer großen Pfanne mit hohem Rand glasig anbraten
- Bauchspeck fein würfeln bzw. die italienische Bratwurst häuten und das rohe Brät in walnussgroße Stücke zupfen (das italienische Bratwurstbrät kann auch aus 200 gr. Schweinemett, Salz, Pfeffer etwas Zucker und einem halben Teelöffel Fenchelsamen selbst gemischt werden) - Bauchspeck bzw. Bratwurststückchen bzw. die gekörnte Brühe zu den Zwiebeln geben und mit anbraten
- Blättrig geschnittenen Knoblauch zugeben
- Tomaten in Stücke schneiden und zugeben
- Zuckerhut in talergroße Stücke schneiden und zugeben.
- Salzen und Pfanne mit Deckel schließen
- Währenddessen Pasta in Salzwasser kochen und abgießen
- Pasta in eine große Schüssel geben und den fertigen
Zuckerhut darüber geben und gut durchmischen.
Dazu gibt es Parmesankäse, vielleicht einen knackigen Blattsalat und einen trockenen Pinot Grigio.
Noch ein Frühlingsfoto von Hartmann – so schönt blüht wilde Johannisbeere
Fotos: H. Leube, N. Donauer im August 2021
Nancy Blum - Low Tide And Faces
Hallo zusammen,besondere Hobby's, besondere Talente, besondere Interessen, es gibt sicherlich einige Menschen in unserem Ort, welche über diese Dinge verfügen. Personen, welche Ihre Hobby's und Interessen mit uns teilen wollen dürfen sich gerne melden.
Diese Woche wollen wir Euch NANCY BLUM vorstellen.
Nancy hat uns einige Details über sich und Ihre interessanten Hobby's verraten
Vita
Nancy Blum, geboren in Kaiserslautern, aufgewachsen in Jettenbach, studierte nach dem Abitur in Kusel Germanistik und Sozialkunde. Zur Zeit arbeitet sie an der Realschule Plus in Altenglan, dort leitet sie den künstlerischen Bereich. Gemeinsam mit ihrem Mann begann sie im Mai 2009 nach einem Kurzurlaub in Oberstdorf und dem Fund von Treibgut in einem Bach ihr künstlerisches Schaffen. Das Treibgut "Verbindung" gab den Anstoß, weitere Skulpturen zu erschaffen. Es folgten auch Acrylmalereien, Tusche- und Kreidezeichnung wie Tonskulpturen.
2010 gewannen sie gemeinsam mit Sven Blum mit der Skulptur "Der Tanz" (Interpretation des Gedichtes "Sommergebet" von Theodor Däubler) den 3. Platz bei der Giardina 2010 in Karlsruhe.
Es folgten Ausstellungen gemeinsam mit dem Kunstkreis Kusel wie z.B. "Schwarz- weiß" oder "Das Leben". Einige Werke wurden in Berlin in der Galerie Achtzig ausgestellt, gefolgt von Kunst im Schaufenster in Hamburg.
Ein großes Anliegen ist die Förderung der jungen Künstler in der Schule.
Skulptur
Das Tor zur Seele eines Menschen ist sein Gesicht. Es ist mir eine Freude, den Menschen ins Gesicht zu sehen und einen Zugang zu ihrem Innern zu finden. Das Gesicht ist meine Verbindung zu einem Menschen, seiner Seele, denn dort befindet sich der Mensch. In dem plastischen Arbeiten fühle ich mich ganz. Die Inspiration kommt von innen, da bin ich bei mir selbst. Die Köpfe entstehen beim Modellieren mit Ton, dabei verwende ich einen Ton ohne Schamottanteile. Beim Formen der weichen Masse entsteht eine Ruhe. Diese Ruhe strahlen auch die Figuren aus. Durch das Bewusste erschaffen der Gesichter mache ich mir auch das Leben bewusster.
Malerei
Die Malerei ist inspiriert durch die Bilder des Wattenmeers. Meine Malerei ist die elementarste und unmittelbarste Ausdrucksform. Sie zeigt Eindrücke, Befindlichkeiten, innere Bewegtheit weitestgehend unverstellt. In den Gemälden verbinde ich Spontaneität, Körperlichkeit und bewusste Kontrolle zu einer faszinierenden Erfahrung der eigenen Kreativität.
Fotografie
Landschaft, Meer, Watt, Himmel, Himmel und noch mal Himmel.
Nancy wird Ihre künstlerischen Arbeiten in naher Zukunft der Öffentlichkeit präsentieren.
Vernissage am 28.08.21 von 10.00 bis 12.00 Uhr
Inspiriert durch die Farben und Formen des Wattenmeers auf Föhr zeigt Nancy Blum Malereien und Fotografien sowie Skulpturen.
Öffnungszeiten:
Do. von 16.00 bis 18.00 Uhr (außer Herbstferien)
Fackelrondell 1
67655 Kaiserslautern
Seelenfutter August 2021: Demut
An einem der schönen Sommerabende in den vergangenen Tagen musste ich in Weilerbach etwas erledigen. Als ich bei uns auf dem Hof in Jettenbach ins Auto stieg, fiel mir dieser leuchtend grüne Grashüpfer auf. Er saß auf dem Außenspiegel. Und ließ sich weder durch mein Öffnen von Türe und Fenster noch vom Starten des Motors stören. Er blieb einfach sitzen. Und „begleitete“ mich die ganze Fahrt auf Hin- und Rückweg. Ich rechnete damit, dass er vermutlich irgendwann vom Fahrtwind weggetragen wird. Er hielt durch. Einmal duckte er sich mit seinem schlanken Körper ganz weit runter, machte sich so „windschnittig“ wie möglich. Oder er platzierte sich zwischendurch direkt auf die Spiegelfläche. Selbst das Blenden der Sonne dort schien ihm nicht unangenehm zu sein. Wieder zu Hause angekommen nahm ich ein Blatt Papier und gab ihm behutsam einen neuen Platz in unseren Lavendelbüschen. Nach seinem bemerkenswerten „Ritt auf dem Autospiegel“ sollte er nicht sein Dasein in unserer dunklen, kahlen und kühlen Garage fristen…
Dieser Grashüpfer hat mich fasziniert. Ich war überrascht, dass er sich so lange und scheinbar mühelos auf dem Autospiegel festhalten konnte. Ein Wunder von Gottes Schöpfung, dachte ich. Respekt. Was es nicht alles gibt! Und wurde in dem Moment richtig demütig. Mir ist wieder bewusst geworden wie wunderbar doch Gott sich unsere Welt ausgedacht hat. Ich denke, jede und jeder von uns kennt solche Momente des bloßen Staunens. Und des Fasziniertseins. Besonders jetzt im Sommer mit seiner üppigen Natur. Gleichzeitig spüre ich dann, dass ich begrenzt bin in dem, was ich bin und kann. Dass es da einen „Chef“ gibt, der das Große und Ganze in der Hand hält. Demut nennt man das.
Neben allem Staunen gibt es aber auch ein Erschrecken über die dunklen und abgründigen Seiten des Lebens hier auf Erden, das uns demütig stimmen sollte. Die Corona-Pandemie, und jetzt die furchtbare Flutkatastrophe in der Eifel, im Ahrtal und in Teilen von Nordrhein-Westfalen oder die riesigen Waldbrände in Griechenland und der Türkei. Das alles zeigt uns, wie wenig wir doch trotz Hygiene, Hochwasserschutz, Warnsystemen und modernster technischer Ausrüstung gegen Gewalten der Natur machen können. Und wie sehr wir kleiner Teil eines großen Ganzen auf dieser Welt sind. Alles hängt miteinander zusammen und voneinander ab. Fehleinschätzungen und Fehltritte, aber auch Gleichgültigkeit oder Überheblichkeit gegenüber der Natur oder dem Klima können erhebliche und schreckliche Auswirkungen haben. Gleich oder in der Zukunft. Wir können viel tun. Wir können viel Gutes und Sinnvolles für uns, die anderen und diese Erde, auf der wir wohnen, tun. Aber wir haben nicht alles in der Hand. Gott ist letztlich der „Herr im Ring“. Wir sind darauf angewiesen, dass er im Großen schaltet und waltet. Das anzuerkennen, nennt man Demut.
In der Bibel heißt es: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (1. Petrus 5,5). Gott mag es, wenn wir demütig sind. Sicherlich nicht, wenn wir alle Verantwortung an ihn abgeben und unsere Hände in den Schoß legen. Gott mag es, wenn wir ihn Gott sein lassen. Und uns eingestehen, dass wir auf seine Hilfe und Begleitung angewiesen sind. Aber gleichzeitig das tun, was uns möglich, was nötig und in Gottes Namen gut ist für uns, für andere und diese Erde.
Wer beten möchte:
Gott, so viel Schreckliches ist in den letzten Wochen und Tagen geschehen. Lass uns demütig sein. Und uns dran erinnern, dass wir zwar viel machen können. Aber nicht alles selbst in der Hand haben. Lass uns das Staunen über Deine wunderbare Schöpfung nicht verlieren. Und lass uns darauf vertrauen, dass du auch bei allem Schrecklichen, das passiert, bei uns bist. Wir denken besonders an die Menschen in den Flutgebieten von Nordrhein-Westfalen und im Norden von Rheinland-Pfalz. Vielen hat die Katastrophe alles genommen, liebe Menschen, die Existenz. Viele leiden an Körper und Seele. Viele wissen immer noch nicht so recht, wie es weitergehen soll. Sei du bei ihnen. Halte sie fest in deiner Hand. Öffne neue Wege. Und gib trotz allem Zuversicht. Wir bitten dich auch für die Menschen in Afghanistan. Lass die Lage nicht weiter eskalieren. Lass Lösungen gefunden werden, die den Menschen die Ängste nehmen können. Gib den Menschen in den reichen und sicheren Ländern dieser Erde ein weites und hilfsbereites Herz für die Menschen, die von dort auf der Flucht sind.
Gib uns allen die Kraft und den Mut, dort zu helfen, wo unsere Hilfe benötigt wird.
Und alles, was uns hier und jetzt außerdem beschäftigt, was uns freut und bedrückt, das sagen wir dir. Im Vertrauen darauf, dass du uns hörst … Amen.
Wer singen und zuhören möchte:Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut (EG 662)
Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz
Herzliche Einladung zu unseren nächsten Gottesdiensten:
- Sonntag 29. August um 10.30 Uhr Kirche Jettenbach
- Sonntag 5. September um 10 Uhr Kirche Bosenbach
Gartenfreu(n)de in Jettenbach: Klaus im Alten Weg
Eingangstür hinter Blütenmeer
Garteneinblick mit Kapuzinerkressewand
Klaus
Christmann hat sich 2020 einen Traum erfüllt: den eigenen selbst
geplanten Garten. Seit Oktober 2019 wohnt er dauerhaft im ehemaligen
Forsthaus seines Vaters im Alten Weg. Und er kennt Jettenbach seit
seiner Kindheit - mit „Weigde Herminche“ verbindet er die ersten
Gartenerinnerungen: „Eigentlich
bin ich mit Garten aufgewachsen“.
So gab es einen kleinen Garten in Mainz, wo er aufgewachsen ist. Sein
Vater gärtnerte ebenfalls und sorgte für eine Vielfalt an
Obstbäumen rund ums Jettenbacher Forsthaus.

Wie kamst Du zum Gartenhobby?
Klaus
ist viel gereist und kennt unzählige Städte. Irgendwann im
Supermarkt entstand spontan der Plan der Selbstversorgung durch den
Garten: Ich wusste
nicht, was ich kaufen sollte, weil nix geschmeckt hat.
Jetzt sind
mein Salat und meine Bohnen kein Vergleich zu dem mickrigen Gemüse,
was im Laden liegt.Nach seiner Eingebung buchte er einen Kurs bei einer alten Dame nahe
seiner letzten Heimatstadt Freiburg, die ihn an ihrer jahrelangen
Erfahrung teilhaben ließ und ihm erste Sämereien für das
Gartenprojekt schenkte.
Gärtner in seinem Element
Historisches englisches Schnurrspanngerät
.
Und dieses Projekt kann sich sehen lassen: Eine neue Wasserleitung, ein Fundament für die Umgrenzung einer Natursteinmauer aus tonnenweise extra heran gekarrtem Taunusquarzit. 400 Millionen Jahre alt. Per Hand liebevoll aufgeschichtet. Mutterboden, der nur mit Jauche gedüngt wird. Klaus weiß über die Vorteile der Mischkultur und ist Fan von Vielfalt und Permakultur. Das sieht man an seinem Gemüse. Solche Karotten und Stuttgarter Riesen habe ich noch selten bewundert. Für die Ringelblumen komme ich fast zu spät. Die meisten Blütenblätter trocknen bereits für den Tee. Klaus schwärmt vom frischen Kamillentee Ende Juni.
Wann immer sein Job als Pflegexperte im Glantal-Klinikum in Meisenheim ihm die Gelegenheit bietet, hegt und pflegt Klaus seinen Garten.
Stuttgarter "Riesen" machen ihrem Namen alle EhreCalendula "ringelblumt" in gelb und orange
Kamille/Matricaria blüht noch immer
Hokaido reift geduldig
Vielfalt auch beim Insektenbesuch
Schädlinge hatte ich kaum dieses Jahr. Erdflöhe waren kurz da und dann wieder weg. Und es gab ein paar Kartoffelkäfer. Einmal fand ich eine junge Aesculap-Natter.
Das Folgeprojekt ist auch schon klar: Hühnerhaltung. Wieder einen Schritt weiter auf dem Weg der Selbstversorgung. … Und wer beruflich auch nach Meisenheim fährt, kann unter diesem Link Klaus wegen einer Fahrgemeinschaft ansprechen.Da war früher mal Schnaps drinKrass-grelle Kressefarben im August-Gegenlicht
Dachwurz begrünt schon die Mauer
Klaus, was ist Dein ...
Lieblingsblühpflänzchen? (Zier-)Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) in weiß und lila
Lieblingsgemüse? Karotte, Bohne, Kartoffel, Tomate
Lieblingsgartenbuch?
"Selbstversorgung aus dem Garten"
(John Seymour)„Das Great Dixter Gartenkochbuch: Rezepte aus einem englischen Küchengarten“
(Aaron Bertelsen)
Text und Fotos: N. Donauer im August 2021
Gemeinderatsbewegung: Aktion sauberer Spielplatz
Update: Am 30. Juni wurde auch der Spielplatz in der Hartwies von Brennnesseln, Gestrüpp und Weidenwucherungen befreit:
Am Mittwoch, 23. Juni, gab es die erste Aktion "saubere Spielplätze": Gemeinderatsbewegung statt Gemeinderatssitzung.
Viele helfende Hände und schwupp ...
... wächst der Unkrautberg zum Abtransport auf den Grünschnitt. (Grüner Kreislauf: Wer Ackerschachtelhalmjauche für den eigenen Garten haben möchte: Einfach bei Nadja melden)
Freischneider Ass Mr. Albert und Unkraut-Kokler Karl reinigten gleich noch den angrenzenden Bachlauf und den Eugen-Kleemann-Platz.
Die Truppe in den Reinigungsendzügen. Dankeschön an alle!
Der Kinderspielplatz an der Haupstraße ist jetzt wieder einladend: Ihr Kinderlein, kommet :)
Text und Fotos: Nadja Donauer im Juni 2021
Seelenfutter 6. Juni 2021: gehorchen
Über den Juni ist ein schwieriger und provozierender Satz der Bibel gestellt: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5,29). Und nicht nur das. Dieser Satz ist schon oft missverstanden und missbräuchlich verwendet worden. Er konnte etwa in den zurückliegenden Monaten dazu führen, dass manche fundamentalistisch angehauchten freien christlichen Gemeinden die staatlich verordneten Corona-Regeln nicht eingehalten haben und bei einem Corona-Ausbruch in der Gemeinde nicht mit den Behörden bei der Nachverfolgung der Kontakte zusammenarbeiten mochten. Damit haben sie gleich sowohl alle anderen seriösen freikirchlichen als auch die landeskirchlichen und katholischen Gemeinden, die sich zum Schutz der Menschen bestmöglich an die staatlichen und kirchlichen Vorgaben gehalten haben, in Misskredit gebracht. Oder: Bis vor wenigen Jahrzehnten galt die Autorität des Pfarrers, Priesters und Pastors als unangefochten. Weil er Gottes Wort verkündet und verkörpert hat. Ihm durfte man nicht widersprechen. Die Pfarrer haben so manches Mal ihr unhinterfragtes Ansehen genutzt, um junge Menschen zu indoktrinieren, bloßzustellen, körperlich zu züchtigen oder gar sexuell zu missbrauchen. Wie viele Menschen-Seelen sind da an missbrauchter geistlicher Autorität und falsch verstandenem Gehorsam zerbrochen! Und auch bei der Aufarbeitung scheint man vielfach mehr menschlichen Bedürfnissen nachzukommen als auf Gott zu hören. Traurige Tiefpunkte sind die Auflösung eines Betroffenen-Rates durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vor ein paar Wochen und das aktuelle Rücktritts-Angebot des katholischen Kardinals Reinhard Marx an Papst Franziskus, in dem er von persönlicher Mitverantwortung in einem systemischen Versagen der Kirche gesprochen hat. Die Vergehen und Missbräuche von kirchlichen Vertreter*innen in den letzten Jahrzehnten sowie die schleppende Aufarbeitung haben dem Ansehen der Kirchen und christlichen Gemeinden nachhaltig geschadet! Und viel Vertrauen verspielt, das erst wieder mühsam aufgebaut werden muss. Und das in Zeiten, in denen es sowieso schon schwerer denn je ist, Menschen davon zu überzeugen, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen.
Womit wir wieder beim Satz aus der Bibel wären, der
uns gedanklich und im Herzen mindestens durch diesen Monat begleiten soll. Nach
den erwähnten kirchlichen Vergehen, aber auch nach der düsteren Nazizeit und
den autoritätskritischen 68ern sind wir in einer Zeit der Betonung des freien
Individuums zu Recht kritisch gegenüber allen Formen von Bevormundung und
Gehorsam. Wir Menschen können uns irren oder Böses im Schilde führen. Zu viele
bewusste Falsch-Meldungen sind im Umlauf, als dass wir blindlinks Nachrichten
oder Meinungen vertrauen könnten. Auch staatliche Anordnungen sollten wir
kritisch hinterfragen. Erst recht, wenn Grund- und Freiheitsrechte
eingeschränkt werden wie jetzt in der Corona-Pandemie. Aber welchen Maßstab
lege ich dann bei der Beurteilung von menschlichem Denken und Tun an. Welchen
Grundsätzen kann ich – wenn auch kritisch und nicht ohne Zweifel – gehorchen
und ihnen vertrauen?
Der Blick vom Krappenfelsen hinunter ins Dorf Trulben im Pfälzer Wald bei Pirmasens soll uns helfen: Wir leben als Menschen in einer Gemeinschaft zusammen. Dazu braucht es gegenseitiges Vertrauen. Und auch die Gewissheit aus Erfahrung, dass ich mich aufeinander verlassen kann. Dann kann ich auch den Rat eines anderen annehmen, kann auf ihn hören. Damit unser Zusammenleben funktioniert, braucht es neben Vertrauen auch Regelungen. Diesen staatlichen Gesetzen und Anordnungen muss ich erst einmal „gehorchen“, sonst gibt es Chaos. Aber: Mein Blick auf die anderen und die gesetzlichen Regelungen geht für mich als Christin oder Christ immer durch den Filter des Kreuzes. Und das erinnert mich an Jesus und damit an Gott. Das, was andere mir raten, das, was staatliche Gesetze mir vorgeben oder das, was ich selbst für richtig halte, muss sich immer messen lassen am höchsten Grundsatz, den Jesus im Namen Gottes aufgestellt hat: Liebe Gott und dann die anderen Menschen wie dich selbst. Aus dieser allgemeinen christlichen Grundregel ergeben sich alle anderen Lebens- und Verhaltensregeln. Sie ist der Gradmesser für alles Denken und Handeln. Mit ihr im Kopf und im Herzen schaffe ich es, kritisch gegenüber aller Bevormundung zu bleiben und Gott im guten Sinne mehr zu gehorchen als den Menschen. Gott gebe uns allen die nötige Kraft und das nötige Vertrauen dazu.
In eigener Sache:
Alles hat seine Zeit, steht schon in der Bibel. Auch das sonntägliche „Seelenfutter“. In Zeiten der Corona-Beschränkungen war es eine gute Möglichkeit, Kontakt miteinander zu halten und Euch und Ihnen in schwieriger Zeit etwas zur Stärkung mitzugeben. Die sinkenden Corona-Fall-Zahlen als auch die vermehrten Impfungen ermöglichen Schritt für Schritt Lockerungen und immer mehr „Normalität“. Hoffen wir, dass es so bleibt. Wir dürfen uns wieder mehr direkt begegnen und uns einfacher treffen. Auch zu Gottesdiensten und zu Veranstaltungen. Und doch möchte ich das „Seelenfutter“ nicht ganz einstellen. Gerade für diejenigen, die nicht (mehr) z. B. zum Gottesdienst kommen können. Ab jetzt wird es einmal im Monat erscheinen.
Ich bedanke mich von Herzen für alle wertschätzenden Rückmeldungen sowie manche Spende zum „Seelenfutter“ in den letzten Monaten. Dass meine Beiträge bei Euch und Ihnen so gut angekommen sind, hat mich sehr gefreut und bestärkt, weiterzumachen!
Sie sind/Ihr seid jederzeit herzlich willkommen in unseren Gottesdiensten. Dort gibt es auch weiterhin jeden Sonntag neues „Seelenfutter“J.
Hier die Gottesdienste im Juni:
- Sonntag 13. Juni: 10 Uhr Gottesdienst in Bosenbach; bei guter Witterung auf dem Außengelände des Freibads, sonst in der Kirche
- Sonntag 20. Juni: 10.30 Uhr Gottesdienst im Dorfgemeinschaftshaus Niederstaufenbach
- Sonntag 27. Juni: 9.30 Uhr Gottesdienst in Kollweiler; bei guter Witterung an, sonst in der Kirche
Wer zuhören und mitsingen möchte:
Gerne gebe ich Euch und Ihnen noch etwas für die kommenden Wochen mit:
Bleibt weiter behütet, gesund und zuversichtlich!
Freibad: Öffnungszeiten, Kontakterfassung, Eintritt
UPDATE 22. August 2021:
Der Badebetrieb in unserem Freibad ist ab sofort eingestellt,
Pächterin Anja Held-Bargmann öffnet das Schwimmbadkiosk bis auf
Weiteres und natürlich wetterbedingt:
- Mo - Sa ab 15 Uhr
- Sonntag ab 13 Uhr
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Am Samstag, 12. Juni, startete der Badebetrieb, das Kiosk
ist bereits geöffnet und es können ab Samstag um 14 Uhr auch
Saisonkarten bei Anja Held-Bargmann (Mobil erreichbar unter
0163 1619127) gekauft werden:
- Öffnungszeiten von Freibad und
Kiosk sind:
Außerhalb der Sommerferien:
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag | 14 - 20 Uhr |
Sonntag |
12 - 20 Uhr |
Schwimmbadinfo

Zwei Neuerungen wird es sicher geben:
- Kontakterfassung wie in der Gastronomie
- Pfandsystem zur Kontrolle und Beschränkung der Besucherzahl
Seelenfutter 16. Mai 2021: Hört da jemand?
Wann, wie oft und wo beten Sie, betest Du? Das kann
man sich schon mal fragen. Erst recht in diesen zwar durch die
Corona-Lockerungen wieder hoffnungsvolleren, aber trotzdem immer noch
schwierigen Zeiten. Bei unseren Präparanden geht es gerade ums Beten. Und da
zeigt sich, dass die Jugendlichen doch mehr beten als man vielleicht denkt. Und
sie sagen, dass sie am besten in der Kirche beten können. Was doch ein
andächtiger anderer Raum ausmacht, in dem man bewusst zur Ruhe und zu Gott
kommt! Mit meinen 4. Klässlern in der Grundschule entdecken wir gerade den
Islam. Muslime sind wahre Ausdauerbeter. Fünfmal am Tag unterbrechen sie den
Alltagstrott, um zu beten. Und im gerade zu Ende gegangenen Fastenmonat Ramadan
gibt es jeden Abend beim Fastenbrechen ein spezielles Gebet.
Neben dem Dank- sind wohl die Bittgebete die häufigsten Kontaktaufnahmen mit Gott. Viele beten gerade jetzt in der Corona-Zeit: Bitte Gott, behüte und beschütze uns. Lass uns gesund bleiben. Gib uns Geduld, die schwierigen Zeiten durchzustehen. Und Rücksicht zu nehmen. So oder so ähnlich hört es sich momentan an. Und ich denke, dass viele, die bis jetzt gesund und geduldig geblieben sind, sich sicher sind, dass Gott ihr Gebet erhört hat. Nicht immer haben wir ja den Eindruck, dass unser Gebet was bringt, dass Gott unser Gebet erhört. Da passiert nicht das, was wir erhoffen. Gebetserhörung, ein schwieriges Thema. Am meisten begegnet mir dieses Thema, wenn jemand stirbt. Wenn jemand arg leiden musste, auf die letzten Tage noch gequält war, dann sagen die Angehörigen oft, es war gut so, dass er oder sie gehen und sterben konnte. Und manche erzählen sogar, dass sie Gott gebeten haben ihn oder sie zu erlösen. Und er das nun erhört hat.
Wann hattest Du/wann hatten Sie schon mal das Gefühl oder warst/waren Sie sogar sicher, dass Gott Dein/Ihr Gebet erhört hat, als Du/Sie ihn um etwas gebeten hast/haben?
Im Buch Jesus Sirach aus dem Alten Testament der Bibel geht es an einer Stelle auch um Gebetserhörung:
Gott hilft dem Armen ohne Ansehen der Person und erhört das Gebet des Unterdrückten.
Wer Gott dient, den nimmt er mit Wohlgefallen an, und sein Gebet reicht bis in die Wolken.
Das Gebet eines Demütigen dringt durch die Wolken, doch bis er dort ist, bleibt er ohne Trost,
und er lässt nicht nach, bis der Höchste sich seiner annimmt (Jesus Sirach 35,16.20-21).
Das Buch Jesus Sirach ist eher unbekannt. Es steht auch nicht in jeder Bibel. Es gehört zu den sog. Apokryphen. In den Synoden der frühen Kirche hat es dieses Buch nicht in den jetzigen Kanon, also in die Büchersammlung, der Bibel geschafft. Es wurde von einem Jesus, Sohn des Sirach aus dem Jerusalemer Bürgertum des 2. Jhd. v. Chr. verfasst. Es gehört zur jüdischen Weisheitsliteratur. Wie etwa auch die Psalmen oder das Buch Prediger, das bekannt geworden ist durch das Gedicht „Alles hat seine Zeit“. In den Weisheitsbüchern geht es um Lebensweisheit, die im Glauben an Gott gründet. Weise und gut verhält sich derjenige, der sich Gott hingibt und auf ihn vertraut. Um diese Gottesfurcht geht es auch in unserem kurzen Stück für heute:
Wer demütig gegenüber Gott ist, wer ihm dient, wer ihn also als den obersten Chef seines Lebens anerkennt, ihn machen lässt und auf ihn vertraut, dessen Gebet wird erhört, heißt es hier. Gebet funktioniert nicht so: Ich wünsch mir was von Gott. Und das wird dann auch erfüllt von ihm. Gebet bleibt immer demütiges Bitten. Gott hat das letzte Sagen. „Dein Wille geschehe“, heißt es passend dazu im Vaterunser. Derjenige, der sich seine Hilfs-Bedürftigkeit eingesteht, der weiß, dass er nicht alles alleine aus eigener Kraft schafft. Der den Kontakt mit Gott sucht, der ihn demütig bittet, dessen Gebet wird Gott erhören, sagt Jesus Sirach. Wohl aus Erfahrung, aus Lebens- und Glaubens-Weisheit heraus. Aus dem Vertrauen heraus, dass Gott meine Bedürftigkeit sieht. Dass er mitbekommt, dass ich Hilfe brauche. Und wenn sich das Erhoffte dann nicht einstellt, tut sich doch etwas. Das Gebet verändert mich. Meine innere Haltung, meinen Blick auf die Sache vielleicht. Ich tanke Kraft, Mut und Zuversicht. Ich vertraue darauf, dass ich nicht allein bin. Dass Gott da ist.
Und das ganz ohne Ansehen der Person. Wie es hier so schön heißt. Gott setzt sich besonders für diejenigen ein, die in Not sind, die ungerecht behandelt werden. Gott hat besonders diejenigen im Blick. Er vergisst sie nicht. Anders als vielleicht manche Menschen.
Wer beten möchte:
Gott, du hörst mir zu. Darauf vertraue ich. Und so bitte ich dich heute für mich … Ich bitte dich auch für Menschen, die in Not sind und Unterstützung benötigen … Hilf mir und uns, deinen Willen zu akzeptieren. Amen.
Wer zuhören
und mitsingen möchte:
Wenn die Last der Welt dir zu schaffen macht (EG 645)
Herzliche Grüße von Ihrem und Eurem Pfarrer Norman Roth
Seelenfutter 9. Mai 2021: Schaut hin!
Heute am Muttertag schauen wir natürlich zuerst auf die Mütter unter uns. Schauen genau hin. Und ehren sie für alles, was sie für uns getan haben und noch tun. Für alle Liebe, die wir von ihnen bekommen. Herzlichen Dank für alles, all Ihr Mütter!
Aber: Wir können heute auch schon vorausschauen:
Nämlich auf den 3. Ökumenischen Kirchentag, der vom 13. bis 16. Mai von
Frankfurt aus stattfindet. Wegen Corona in diesem Jahr mal ganz anders: Vor
Ort. Und noch viel mehr digital. So ein deutschlandweites Massen-Treffen mit
mehr als 100.000 Teilnehmenden lebt natürlich von der direkten Begegnung, vom
Austausch, vom Feiern, vom gemeinsamen Beten und Singen. Das ist dieses Jahr
leider kaum möglich. Viele werden das vermissen. Bringen sie vom Kirchentag
doch immer neue Impulse für Glauben und Leben, neue Bestärkung und frischen
Wind mit zurück in die Kirchengemeinde zu Hause. In diesem Jahr werden die
Diskussions-Foren, Vorträge, Bibelarbeiten, Gottesdienste, Andachten und
Konzerte im Internet übertragen. In die meisten Veranstaltungen kann man
einfach kostenlos reinklicken:
3. Ökumenischer Kirchentag 2021
Für diejenigen, die das nicht können oder möchten und als kleinen gedanklichen Impuls zum Motto des Kirchentages – quasi zum Reinschnuppern in die ökumenische Kirchentags-Luft – hier ein paar Gedanken von Tanja Schraß aus Otterbach (Vielen Dank!). Sie ist Sekretärin in unserer Dekanats-Geschäftsstelle An Alsenz und Lauter, Notfallseelsorgerin, Lektorin und 1. Vorsitzende des Landesausschusses Kirchentag Pfalz:
„Schaut hin – erklären die Eltern Ihren Kindern, wenn sie über die Straße gehen.
Schaut hin - sagt der Lehrer in der Schule, wenn seine Schülerinnen und Schüler etwas lernen sollen.
Schaut hin, was in der Welt geschehen ist - vermitteln die Nachrichten uns jeden Tag.
In vielen Situationen unseres Lebens bekommen wir gesagt, wir sollen hinschauen. Sachen beachten, aufpassen, hinterfragen, was wir sehen, und aufmerksam sein.
„Schaut hin!“ ist das Leitwort des 3. Ökumenischen Kirchentages.
„Schaut hin“, ein Zitat aus der Bibel. Vielleicht wussten Sie auch als kundiger Bibelleser nicht im ersten Moment, welche Bibelstelle der Kirchentag hier zitiert. Mir ging es jedenfalls so. Der ÖKT gibt die Antwort: Markus 6,38. Darin geht es um die Speisung der Fünftausend. Jesus sagt zu den Jüngern: „Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach!“
Wer Kirchentage kennt, kann sich vorstellen, was aus der Bitte Jesu an die Jünger werden wird: Wir sollen eben hinschauen, auf das Leid und die Diskriminierten in dieser Welt, wir sollen nicht wegschauen, wenn Hass-Kommentare im Netz gepostet werden oder Rassismus grassiert, wir sollen die Augen nicht verschließen vor den Problemen dieser Zeit, ob Klimawandel, Rüstungspolitik oder, Flüchtlingsboote im Mittelmeer. Das sind alles wichtige und zutiefst christliche Anliegen.
In der heutigen Gesellschaft können wir die Bedürfnisse, Nöte und Probleme anderer Menschen sehen. Durch die Nachrichten werden wir überflutet und bekommen immer wieder die Aufforderung, uns einzusetzen.
Auch in unserm persönlichen Umfeld können wir genauer hinschauen und wahrnehmen. Zum Beispiel, wie es den Menschen um uns herum geht, was sie gerade brauchen und wo wir sie unterstützen können.
Auch in der Corona-Zeit, die uns alle nun schon über ein Jahr beschäftigt, geschehen Wunder. Wir müssen versuchen sie zu erkennen und unsere Augen nicht vor ihnen zu verschließen.
Gott Wunder zutrauen, das will ich. Nicht nur große Ereignisse können Wunder sein, sondern auch kleine, alltäglich erscheinende Erfahrungen.
Die ernst gemeinte Frage meiner Kollegin, wie mein Tag gewesen sei, zum Beispiel.
Oder ein kurzes Gespräch mit einem Menschen, dem ich auf der Straße begegne.
Ein kleines aber bitte, ernst gemeintes „Hallo, wie geht es Ihnen?“ und ein sich ein paar Minuten Zeit für ein kurzes Gespräch nehmen, bewirkt oftmals schon kleine Wunder.
Probieren Sie es doch einfach mal aus.
Es tut gut, wahrzunehmen, dass nicht nur ich auf mein Umfeld schaue, sondern dass auch Menschen in meinem Umfeld auf mich schauen. Dass auch ich gesehen werde.
Auch mir fällt es manchmal schwer, Gott zu vertrauen und mit einer gewissen Zuversicht zu leben.
Ähnlich wie die Jünger in der Geschichte, bin ich oft kleingläubig. Natürlich sollte ich mich nicht zurücklehnen, nichts tun und stattdessen sagen: „Gott wird das schon alles regeln.“ Aber eine gewisse Zuversicht, dass Gott am Werk ist, tut uns gut. Ein Vertrauen in Gott, das uns darin bestärkt und uns ermutigt, hinzuschauen, wahrzunehmen, eine Entscheidung zu treffen und zu handeln. Wir können darauf vertrauen und davon erzählen, dass Gott wirkt. Sowohl in der Welt, als auch im persönlichen Umfeld. Und in unserem Glauben.
Das Motto des „3.Ökumenischen Kirchentags (ÖKT) 2021“ist also: »Schaut hin!« – in Anlehnung an Markus 6,38: „Geht hin und seht nach!“ –
Nun kann der Kirchentag dieses Jahr so nicht stattfinden. Doch besondere Zeiten fordern uns heraus, neu zu denken. Sie eröffnen Chancen und lassen uns neue Formate entdecken. Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) wird digital und eröffnet neue Möglichkeiten, christlichen Glauben zu leben und zu feiern. Auch wenn wir nicht gemeinsam in Frankfurt am Main sein können, wird es uns gelingen, den Geist der Ökumene über größere Entfernungen spürbar werden zu lassen.
Feiern Sie mit und nehmen Sie am Programm teil!
Der ÖKT wird anders sein als bisherige Kirchen- und Katholikentage: Er wird dezentral und digital – und ganz bestimmt ein sehr besonderes Erlebnis!
Wir können das Motto zum Anlass nehmen „hinzuschauen“ – gerade in diesen Corona-Zeiten, in denen wir in Gefahr sind, aufgrund der ständigen Verlängerung des Lockdowns und der Verschärfung der Maßnahmen allmählich zu ermatten. Doch „schaut hin“, denn manche stellen fest, dass Familie in diesen schwierigen Zeiten enger zusammengerückt ist; - es klappt immer besser damit, mit sich selbst allein zu sein und mit der Technik (wie WhatsApp-Anrufen, Skype oder Zoom-Treffen oder -vorlesungen) zurecht zu kommen. Ganz klar: Der kommende Impfstoff macht Hoffnung! Aber auch gutes Wetter und der Ausblick auf den Sommer ...
„Hinzuschauen und Hoffnungszeichen zu suchen“ – macht Mut. – Wir hoffen, dass das auch Ihnen und Euch so geht!
Es ist die Erfahrung, die auch die Jünger damals gemacht haben: In dem Moment, wo wir uns darauf einlassen „hinzuschauen“ – in dem Moment, wo wir andere in den Blick nehmen und für sie da sein können – in diesem Moment besteht Hoffnung!“
Wer beten möchte:
Gott, hilf uns hinzuschauen. Hilf uns, auf dich zu schauen und deine Liebe zu uns. Und lass uns dankbar sein für das, was du uns gibst. Hilf uns, hinzuschauen, wo es Menschen schlecht geht, wo sie Unterstützung benötigen. Hilf uns, hinzuschauen in unsere Gesellschaft und in die Welt. Und gib uns Kraft und Mut, uns für friedliche und gerechte Verhältnisse einzusetzen. Lass uns heute am Muttertag genau hinschauen: Danke, dass du für uns wie eine gute Mutter bist, die uns tröstet. Danke für alle Liebe und für alles, was unsere Mütter für uns tun. Amen.
Video Mottolied 3. Ökumenischer Kirchentag 2021
Infos und Noten zum Mottolied 3. ÖKT 2021
Herzliche Grüße von Eurem und Ihrem Pfarrer Norman Roth
Seelenfutter 2. Mai 2021: Mein Lebenslied in Gottes Ohr
Wär das nicht mal was: Mit anderen zusammen ein Liedchen trällern können? Wär das nicht schön? Welches Lied würdest Du am liebsten mal wieder in Gemeinschaft singen?
Seit gut einem Jahr dürfen wir eigentlich nur zu Hause im stillen Kämmerlein so ein bisschen vor uns hinsingen: Vorm PC oder Fernseher, zu YouTube auf dem Handy, zum Lieblings-Song im Radio, zur lange nicht gehörten CD in der Anlage. Freistil und improvisiert unter der Dusche...
Egal wie: Singen tut gut, in Gemeinschaft, aber auch alleine. Musik geht uns zu Herzen. Und drückt aus wie unser Herz gerade gestimmt ist. Ob „fröhlich soll meine Herze springen“ gilt oder ob uns etwas schwer auf dem Herzen liegt. Das Herz ist das zentrale Lebensorgan unseres Körpers. Im Herzen läuft alles zusammen, was unser Leben ausmacht. Und im Singen oder mit Musik können wir mehr als mit Worten ausdrücken wie wir gestimmt sind.
Und was macht Dein Leben im Moment aus? Von oder über was würdest Du gerade gerne singen? Wie würde sich Dein aktuelles Leben vertont anhören? Wie ein grooviges Sommerlied oder wie ein schwerfälliger Trauerchoral? In Dur oder in Moll?
Wenn wir schon – außer in der Familie – nicht mit anderen zusammen singen dürfen. Auch nicht im Gottesdienst. Was viele schmerzlich vermissen. Dann habe ich heute am Sonntag „Kantate“, also „Singt!“, eine andere Idee: Sing Gott ein Lied. Sing ihm Dein Leben vor. Sing ihm, was Dir gerade durchs Herz fließt. Gott hat Dir die Musik, die Lieder, den Rhythmus, die Töne, den Klang gegeben. Also, sing ihm Dein ganz persönliches Lebens-Lied. Das muss ja nicht unbedingt die „altbekannte Corona-Leier“ sein. Sing ihm von Deinem Leben. Das er Dir geschenkt hat. Das er in seinen Händen hält.
Vielleicht klappt das mit Hilfe eines noch recht neuen Liedes: „Ich sing dir mein Lied“ aus dem neuen kirchlichen Liederbuch „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder plus“, also aus dem blauen EG+, Nr. 56:
1. Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
2. Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben von dener Geschichte, in die du uns mitnimmst, du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
3. Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Die Tonart, den Takt hast du mir gegeben von Nähe, die heil macht, wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
4. Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben. Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung, du Freundin des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
5. Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen, du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Der Text stammt von den christlichen Liedermachern Fritz Baltruweit und Barbara Hustedt aus dem Jahr 1994. Ist also noch recht jung. Genauso frisch wirkt der beschwingte Calypso-Rhythmus der brasilianischen Melodie. Schauen wir mal genauer hin: Der erste Satz wird in jeder Strophe wiederholt: „Ich sing dir mein Lied – in ihm klingt mein Leben“. Das ist quasi der zentrale Satz des ganzen Liedes. Gemeint ist das „Lebens-Lied“, das ich „singe“. Mein Leben spiegelt sich in der Lebensmelodie wieder, die ich „komponiere“. Es ist ein Lied mit vielen Strophen. Es wird an jedem neuen Tag ein Stück weiter „komponiert“. Um mich geht es in diesem Lied, „in ihm klingt mein Leben“. Den ersten Satz können wir unterschiedlich betonen:
1. „Ich sing dir mein Lied“: Gott ist der Zuhörer meines Lebens-Liedes. Diese Betonung ist natürlich nur sinnvoll, wenn ich davon ausgehe, dass Gott sich mein Lied anhört. Ich traue Gott zu, dass er meinem Lebenslied immer zuhört. Egal, wie es sich gerade anhört. Weil er mich mag.
2. „Ich sing dir mein Lied“: Ich bin froh und dankbar, dass ich mich vor Gott nicht verbiegen und irgendein Lied nachsingen muss. Ich bin frei. Vor Gott habe ich die Möglichkeit, so zu singen oder ganz anders. Vor ihm kann und soll ich ehrlich mein eigenes Lebens-Lied singen so wie es ist. Er hat immer ein offenes Ohr.
Mein Leben, das hat viele unterschiedliche Linien, Furchen, Hügel und Täler. Passend dazu ist in unserem Lied hier die Rede von einem vielfältigen Auf- und Ab. Auf den ersten zentralen Satz „Ich sing dir mein Lied – in ihm klingt mein Leben“ folgen viele schöne Sprachbilder. Sie deuten an, was alles zum Leben gehört. Nicht nur ein Ton klingt da. Eine unendliche Sinfonie von unterschiedlichsten Tönen! So ist das Leben! Was für ein Reichtum bei jedem von uns, jeden Tag!
In unserem Lied wird die Musik als Sinnbild für das „Leben“ gesehen. Wie das Leben, so hat auch die Musik verschiedene Bauelemente. Da heißt es in den Strophen: „Töne und Klang“, „Rhythmus und Schwung“, „Tonart und Takt“, „Höhen und Tiefen“. Aus all diesen Bauelementen setzt sich ein Lied zusammen. Obwohl es in unserem Tonsystem nur 12 verschiedene Töne gibt, kann man aus ihnen unendlich viele unterschiedliche musikalische „Gestalten“ erfinden. Es wird immer neue Melodien und Musikstücke aller Art geben. Und genauso vielgestaltig wie die Musik ist auch das Lebenslied von uns Menschen.
Und hier kommt Gott in die Musik: Unser Lebens-Lied mit Gott verbinden, das klappt, weil wir Gottes „Musik“ spüren. Wir können Gott spüren und erkennen. In unserem Lied hier werden Eigenschaften Gottes genannt: Er ist „Quelle des Lebens“, „Hüter des Lebens“, „Wunder des Lebens“, „Freundin des Lebens“, „Zukunft des Lebens“. Gott ist wundervoller Anfang, Beschützer, Erhalter und Freund unseres Lebens. Weil Gott so ist. Weil er das Leben liebt, weil er das Leben von jedem einzelnen Menschen liebt. Deshalb verbindet er sich mit unserem Leben. Und ich als geliebtes Geschöpf und freier Mensch kann sagen: Ich möchte mich gerne mit dir verbinden. „Ich sing dir mein Lied – in ihm klingt mein Leben“.
Wer beten möchte:
Gott, ich sing dir mein Lebens-Lied. Weil du mir mein Leben gegeben hast. Und weil du es in deinen Händen hältst. Ja, Gott, wir bleiben in Verbindung. Am besten über mein Lebenslied. Am besten über die Musik. Sie kommt von Herzen und geht zu Herzen. Danke, dass ich dir mein Lied singen kann. Egal, wie es sich anhört. Hör bitte zu, was ich dir heute besonders vorsingen möchte: … Danke, Gott, für dein offenes Ohr für mich. Bei dir ist alles in meinem Leben gut aufgehoben. Amen.
Wer singen möchte (Achtung Ohrwurm-Gefahr):
Ich sing dir mein Lied - Zum Mitsingen
Ich sing dir mein Lied - Zum Zuhören
Noch ein Lied-Tipp: Die Priester - Singt dem Herrn, alle Völker der Erde