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Seelenfutter 21. Februar 2021: Teuflisches durchkreuzt

21. Februar, 2021 um 19:43 Uhr,

„… Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt“. Wer kennt ihn nicht, den alten Werbeslogan eines großen Süßwarenherstellers. Am Aschermittwoch hat wieder die Passions- oder Fastenzeit begonnen. In den Wochen vor Ostern erinnern wir uns an Jesu Leidensweg bis zum Tod am Kreuz. Eine stillere Zeit des Insichgehens. Eine Zeit, in der wir nachdenken, über das, was nicht gut läuft in unserem Leben. Oder über das, was uns nicht gut tut, wenn wir es tun. Eine Zeit, in der viele aber auch mal ausprobieren wie es ist, Dinge, die uns im Alltag bestimmen, einfach oder schweren Herzens sein zu lassen. Um anderen Dingen oder auch Gott mehr Raum zu geben. In diesem Jahr voller Einschränkungen steht es vermutlich vielen nicht nach Fasten und Verzicht auf liebgewonnene Dinge wie Süßigkeiten, Alkohol oder Online-Spiele. Verzichten tun wir ja schon seit fast einem Jahr mal mehr und mal weniger. Vielleicht sollte da weniger das Motto der Fastenaktion „7 Wochen ohne“ im Vordergrund stehen. Sondern umso mehr das Motto „7 Wochen mit“. Wochen, gefüllt mit vielen gedanklichen Impulsen über Gott und die Welt. Über das, was uns durch schwierige Zeiten wie die jetzige trägt. Über das, was wichtig und unwichtig ist. Über das, was gut für uns sein könnte. Anregungen und Materialien gibt es zum Beispiel bei Andere Zeiten e. V. in Hamburg, Tel. 040/47112727 oder unter www.anderezeiten.de. Im Buchhandel und im Internet finden sich aber auch noch viele andere interessante und hilfreiche sogenannte Fastenbegleiter.

Am heutigen ersten Sonntag in der Passionszeit geht es um das schwierige Thema Versuchung(en). Ich denke, jede und jeder kennt Versuchungen in ihrem und seinem Leben. Dabei geht es weniger um die alltäglichen süßen „Versuchungen“ um uns herum. Die Werbeslogans verniedlichen das, was eigentlich gemeint ist. Das Internet-Lexikon Wikipedia sagt: „Eine Versuchung ist der Anreiz oder die Verleitung zu einer Handlung, die reizvoll erscheint, jedoch unzweckmäßig ist, einer sozialen Norm widerspricht bzw. verboten ist. Sie kann sich auf alle Arten von Tun oder Lassen beziehen. Die begangene Handlung kann Reue und Schuldgefühle auslösen“. Versuchung meint die Verleitung dazu, etwas Schlechtes oder Böses zu tun, etwas, das anderen und mir schadet. Und dem widerspricht, was der Gott der Liebe und des Lebens möchte. Versuchungen haben etwas Teuflisches an sich, das verwirrt, durcheinander bringt und zerstört. Aber wie kann ich mit den Versuchungen in meinem Leben umgehen? Eine Lebens-Beraterin sagte einmal: Man kann ihnen nachgeben. Oder man kann sich ihnen aktiv entgegenstellen. Wir sind den Versuchungen nicht einfach wie ein Opfer ausgeliefert.


Liegt das Geheimnis, ein freundlicher und liebevoller Mensch zu sein, vielleicht in der Bändigung und Zähmung oder wie man auch sagt, in der Integration des Teufels, also des Bösen, in uns? Das Böse ist nun mal da. Geben wir ihm nur noch mehr Macht, indem wir versuchen, es zu verdrängen oder wegzuleugnen?

Der Theologieprofessor und Psychotherapeut Dietrich Stollberg schreibt in seinem interessanten Aufsatz „Mein Freund, der Teufel“ folgendes: Das, was wir mit dem Wort Gott zu fassen versuchen, kann nicht ohne das sein, was wir mit dem Wort Teufel meinen. Wer könnte den Tag begreifen, wenn es keine Nacht gäbe? Warum es das Böse überhaupt gibt, wissen wir nicht. Manche nehmen an, dass es den Teufel braucht, um der Welt und all ihren Dingen Kontur zu verleihen. Sind Gott und Teufel dann gleichwertige Mächte? Da sieht Stollberg einen Unterschied. Von der Bibel her betrachtet ist der Teufel oder Satan oder Durcheinanderbringer, wie auch immer man ihn nennen mag, ein Diener Gottes. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat gesagt: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen“. Ihren Gipfelpunkt findet diese Erkenntnis in der furchtbaren Geschichte von Judas, der Jesus verrät. Und damit eine Abfolge von Ereignissen in Gang setzt, die Licht und Leben zu uns gebracht haben und weiterhin bringen. Nämlich Tod und Auferstehung Jesu. Abgesehen von dieser tieftheologischen Aussage lerne ich nun eher vom Psychologen Stollberg: Das, was nun einmal in mir und jedem Menschen mehr oder weniger vorhanden ist – nennen wir es den Teufel, das Böse oder den inneren Schweinehund – muss ich als Teil meiner selbst annehmen. Um es dann so gut wie möglich zu beherrschen. Wir haben diesen Schatten in uns und müssen mit ihm leben. „Wer brav, d. h. angepasst sein und das Böse bzw. den Bösen meiden will“, schreibt Stollberg, „wird hinterrücks von ihm überfallen, ohne es rechtzeitig zu merken“. Das möchte ich vermeiden.

Vielleicht hilft dazu auch gerade jetzt zu Beginn der Passionszeit der Blick auf ihr schreckliches Ende: Jesus am Kreuz.


Zeichen für das Böse und das Leiden in dieser Welt. Zeichen auch für menschliches Versagen und Schuld. Aber auch ein noch größeres Zeichen dafür, dass Gott sich dem allen gestellt hat und selbst mit hineingegangen ist. Und doch dem Bösen und dem Tod nicht das letzte Wort überlassen hat. Sondern Vergebung und neues Leben geschenkt hat. Wenn ich drauf vertraue, dass Gott bei mir ist, dass er mir gnädig ist, vergibt, neue Perspektiven im Leben eröffnet und mir Kraft zur Liebe und zum Guten schenkt. Dann schaffe ich es auch, mich den Versuchungen und Schatten in meinem Leben zu stellen. Und mich nicht von ihnen beherrschen zu lassen. Selbst wenn mal noch so der Teufel los ist…

Wer dazu in der Bibel nachschlagen möchte:

Wie sich Jesus auch vom Versucher nicht von Gott hat trennen lassen: Matthäus 4,1-11

Wer beten möchte:

Gott, ich weiß, auch ich bin von Versuchungen in meinem Leben nicht verschont … Hilf mir, die Schatten des Bösen in mir nicht zu verdrängen, sondern dazu zu stehen. Vergib mir, wo ich anderen und mir selbst geschadet habe. Gib mir genügend von deiner Kraft zur Liebe und zum Leben. Damit ich den Versuchungen zum Bösen widerstehen kann. Amen.


Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12,21)

 Herzliche Grüße von Ihrem und Eurem Pfarrer Norman Roth

PS: Bitte teilt diese Gedanken gerne auch mit denen, die nicht online sind. Danke.



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