Zum Hauptinhalt springen
OG-Jettenbach | Rheinland-Pfalz
  • Startseite
  • Blog
  • Darum
    • aktiv
      • Wanderlust
      • Radfahrglück
      • Bewegungsfreude
    • (un)bedacht
    • geschäftig
    • geschichtlich
    • vereint
    • gesucht - gefunden
    • zum anschauen - Sightsseeing
      • Interactive Map
  • Fotos
    • Ferneschweifen
    • Historisches
    • Behausungen
    • Musikantendom
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Kontakt

Seelenfutter 25. April 2021: Mensch anders!

25. April, 2021 um 23:13 Uhr,
Am vergangenen Sonntag waren wir dem Aufruf von Bundespräsident Steinmeier sowie der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland gefolgt und haben der Verstorbenen sowie allen an Körper und Seele besonders Betroffenen der Corona-Pandemie gedacht und sie in unser gemeinsames Gebet eingeschlossen. Zu diesem Anlass hatte ich Petra Bock aus Jettenbach, Krankenschwester und stellvertretende Leiterin der Ambulanz im Westpfalzklinikum Kusel, gefragt, ob sie bereit wäre, uns davon zu berichten, was sie in der aktuellen Corona-Lage besonders belastet und was ihr Halt, Kraft und Zuversicht gibt. Da sie kurzfristig dienstlich einspringen musste, konnte sie dann doch leider nicht beim Gottesdienst dabei sein. Aber: Das, was sie sagen wollte, hat sie aufgeschrieben. Ich finde es sehr eindrücklich. Und freue mich, dass ich es hier wiedergeben darf:

„Zur ersten Frage, was ich besonders belastend in der jetzigen Zeit empfinde, habe ich nicht lange überlegen müssen...

Die Hilflosigkeit, viele Situationen nicht zufriedenstellend lösen zu können, macht mir selbst am meisten zu schaffen.

Viele Menschen sind bei der Aufnahme in ein Krankenhaus ohnehin schon in normalen Zeiten verunsichert, doch jetzt umso mehr.

Die sonst unterstützenden Angehörigen dürfen nur in Ausnahmefällen als Begleitung mit in die Klinik. Viele Menschen sind hochbetagt, schwerhörig oder sehbehindert und in aufregenden und fremden Situationen ohnehin eingeschränkt aufnahmefähig. Sie sind traurig, hilflos und unsicher und fühlen sich allein. Im Einzelzimmer untergebracht (bis ein Corona-Abstrich negativ ist, erst dann bekommen sie einen Bettnachbarn) fühlen sie sich einsam und ohne Gespräch zusätzlich ängstlich in dieser für sie neuen Situation. An Demenz erkrankte Menschen finden sich schon gar nicht zurecht, sind sehr unruhig, schreien und weinen ... manche sind einfach nur still. Gerade sie brauchen ihre bekannten Bezugspersonen zur Sicherheit im Alltag.

Kinder leiden ebenfalls. Auch sie dürfen das Zimmer in der Kinderklinik nicht verlassen und nur als Kleinkind darf ein Elternteil als Begleitung mitkommen.

Sterbende Menschen und Schwerkranke auf den Intensivstationen können mit Sondergenehmigungen und nach Mund-Nasenabstrichen in unserem Krankenhaus von wenigen und direkten Bezugspersonen besucht werden.

All das bringt uns Pflegekräfte in Grenzsituationen, die wir gerne umgehen möchten und es aufgrund der Ansteckungsgefahr eigentlich nicht dürfen.

Ich werde oft von Angehörigen gebeten, den Kontakt zu ihren Lieben im Krankenhaus mit Zeitschriften, Essen und Telefon-verbindungen aufrechtzuerhalten. Viele möchten Auskünfte zum Gesundheitszustand oder bitten um einen kurzen Blick oder das Ausrichten eines Grußes. Es zeigt wie besorgt die Angehörigen sind und wie hilflos.

Krankenschwester mit Herz, Gerd Altmann auf Pixabay

Daher vermeiden viele Menschen den Gang zum Arzt und kommen oft viel zu spät in die Klinik. Häufig sind sie dann schon sehr geschwächt durch vielerlei andere Krankheiten, was nicht unmittelbar mit Corona zu tun hat. Ich komme häufig in Grenzsituationen, Entscheidungen für Menschen treffen zu müssen, weil kein Arzt oder Pflegepersonal im ambulanten Bereich an Wochenenden und Feiertagen oder in der Nacht erreichbar ist, ich die Not der Patienten und Angehörigen aber sehe...

Manche machen auch mir Bauchweh....und dennoch macht mich mein Beruf stolz, wenn ich was Gutes für einen Menschen tun konnte. Das macht mich glücklich und gibt mir Kraft.

In meinem Beruf bekommt man viel Anerkennung, Dankbarkeit und Wertschätzung und ich mache Krankenpflege auch nach all den Jahren noch immer gerne und habe meine Entscheidung zur Berufswahl nie bereut!

Der Mangel an Ärzten und Pflegepersonal im stationären wie im ambulanten Bereich war vor Corona schon ein Problem, mit dem Virus und den Quarantänevorschriften bei Kontakt mit an Covid erkrankten Personen nun noch viel mehr.

Und damit komme ich zur Antwort auf Normans zweite Frage: Wer oder was ist dir eine Stütze?

Auch hier muss ich gar nicht überlegen: In erster Linie meine Familie, mit der ich alles besprechen kann, wenn ich mal nicht weiter weiß, und selbst einen Rat brauche. Dafür bin ich dankbar und zufrieden! Zweitens mein Glaube. Für mich ist Glaube Hoffnung. Die Hoffnung, dass jeder Tag etwas Gutes, etwas Glück und vor allem Liebe und Freundschaft mit sich bringt.

Und das wünsche ich jedem von Euch                                                   Liebe Grüße Petra Bock“

Faszinierend finde ich, dass Petra nicht nur Kraft und Halt in der Unterstützung durch ihre Familie findet. Sondern auch in ihrem Glauben. Er lässt sie darauf hoffen, dass jeder Tag etwas Gutes bringen wird. Etwas, das sie glücklich macht. Und dann denke ich: Solche Menschen braucht es in dieser Zeit. Menschen, die trotz allen Belastungen, Hilflosigkeiten und Grenzsituationen den Glauben an das Gute, das uns jeden Tag auch in kleinen Dingen begegnen kann, nicht verlieren. Die dafür dankbar und schließlich zufrieden sind.

Am heutigen Sonntag „Jubilate“ geht es darum, Gott zu danken für alle Momente, in denen wir neu Leben spüren können. Den Bibelspruch, der uns durch die kommende Woche begleiten soll, hat Paulus mal zum Besten gegeben: „Wenn jemand zu Christus gehört, gehört er schon zur neuen Schöpfung. Das Alte ist vergangen. Seht doch! Etwas Neues ist entstanden!“ (2. Korinther 5,17). Wer es schafft, auf Gott und Jesus Christus zu vertrauen, der tickt als Mensch neu und anders, der lässt sich nicht nur runterziehen, der verliert den Blick dafür nicht, dass Gott immer wieder Neues schafft. Gute Dinge, die mir jeden Tag begegnen. Kleinigkeiten, kleines Glück. Wer es schafft, auf Gott und Jesus Christus zu vertrauen, der bleibt trotz allen Belastungen dankbar und zufrieden. Und der schafft es, auch in der Corona-Zeit, die Hoffnung auf Gutes zu bewahren. Und Gott zu loben.

Wer beten möchte:

Gott, von ganzem Herzen danke ich dir, von ganzem Herzen lobe ich dich. Unzerstörbar ist deine Macht, wunderbar dein Wirken an mir und allen Geschöpfen. Lass mich immer neu spüren deine Liebe und Treue, damit meine Sehnsucht nach dir nicht aufhört. Und ich dich lobe an jedem Tag meines Lebens. Amen.

Wer singen möchte:

Zwei Liedvorschläge zum Zuhören, Zuschauen und Mitsingen:

Kurt Mikula, Jeder Tag ist ein Geschenk (Lieblingslied meiner 4. Klässler)

Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG 628)


Herzliche Grüße von Ihrem und Eurem      Pfarrer Norman Roth


Aktuelle Einträge

  • Nachwuchskünstler*innen kreativ
    17. Jul. 2024
  • Musikantenhausweg ist eröffnet ...
    7. Jul. 2024
  • Beschilderung
    12. Mär. 2024
  • Neues von der Orgel
    18. Sep. 2023
  • Senior:innen-Treff der Kirchengemeinde Jettenbach
    18. Sep. 2023
  • Kurz-Trekking-Tour in der Westpfalz 8. - 9. Juli
    19. Jun. 2023
  • Schwimmbadinfos
    2. Jun. 2023

Nettiquette

Willkommen! Wir freuen uns über eine lebendige Seite mit vielen Beiträgen, z.B. durch anregende Anmerkungen, frische Textideen, konstruktive Kommentare oder tolle Fotos bzw. Grafiken, die möglichst vielen Anderen gefallen oder nutzen. Zum Umgang in unserer Netzgemeinde haben wir eine kleine Jettenbacher „Nettiquette“ verfasst, die es uns und allen Kommentierenden einfacher macht, zu entscheiden, was hier gut zu veröffentlichen ist:

  • Ansprache: „Du“ oder „Sie“? Für uns geht beides.
  • Respekt und Freiheit der Meinung: Jede/r hat das Recht auf eine eigene Anschauung, aber keine/r hat die einzig richtige Ansicht und wir sind alle „nur“ Menschen.
    Statt endloser Diskussionen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

  • Freundlichkeit: „Danke“ sagen verbessert das soziale Medienklima.
  • Höflichkeit und Toleranz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Artikel 1 GG).
    Urheberrecht: Kennzeichne Zitate und Quellen, beachte das Recht am eigenen Bild fotografierter Menschen.
  • Gesetz: Allgemein gültiges Recht gilt auch auf Facebook: Sexistische, rassistische oder anderweitig diskriminierende Kommentare werden von uns nicht geduldet und gelöscht.
  • Identifikation: Denken vorm posten: Veröffentliche nur das, was du auch als XXL-Poster an deine Hauswand hängen würdest. Das Internet vergisst nichts. Bei Ungewissheit hilft eine Nacht drüber schlafen.
  • Fragen? Wer vorher in Foren die Suchfunktion verwendet, beugt vor, dass eine bereits gestellte Frage immer wieder neu auftaucht.
    Wenig Text: Fasse dich kurz. Für Romane haben wir einen offenen Bücherschrank.
  • Lesbarkeit: Gute Rechtschreibung und Satzzeichen verbessern die Lesbarkeit. Sei sparsam im Gebrauch der Shift-Taste, von Smileys oder Ausrufezeichen.
    Verständlichkeit: Schreibe nachvollziehbar für eine große Netzgemeinde, auch wenn´s schwierig ist. Vorsicht bei Abkürzungen, die nicht alle kennen oder bei ironischen Bemerkungen, die manchmal falsch verstanden werden.
  • Privatsphäre: Persönliche Daten wie Telefonnummern nicht veröffentlichen. Dafür aber der Klarname: Anonyme Posts sind nicht erlaubt.
  • Werbung: Diese Seite wirbt für den Ort Jettenbach/Pfalz und tolle Menschen, die hier leben und Großartiges leisten. Reklame für andere Produkte oder Dienstleistungen wollen wir hier nicht.
  • Moderation: Findet nicht rund um die Uhr statt: Alle User/innen tragen für ihre eigenen Beiträge und Kommentare selbst die Verantwortung: Wir wollen möglichst keine Beiträge löschen oder verbergen und keinen User nach Verstoß sperren müssen.

Ihre/eure Verfasserinnen der Jettenbacher (in der Pfalz) Nettiquette
Christiane (CG) und Nadja (ND)

Warenkorb

Warenkorb ist leer.

Log in




Forgot password?
Create account
Login to existing account
My orders
My reviews
My details
Log out